Dienstag, 18. Juni 2013

Meine ersten Einsätze, das zweischneidige Schwert und mein erster Patient

Voller Spannung und Vorfreunde erwartete ich meine ersten Einsätze. Neu eingekleidet mit Hose, Sicherheitsschuhen, T-Shirt, Pullover, Schal, Mütze und Jacke. Es war nicht mehr zu verleugnen: Jetzt gehöre ich dazu.
Mein erster Einsatz war der Zumba-Night-Marathon im Saarbasar in Saarbrücken. Und was lernte ich als aller Erstes? Feldbetten zusammenbauen. Das bedarf einiger Übung und Kraft. Zusammen mit meinen drei Kollegen hatten wir ein wachsames Auge auf die Sportlerinnen und Sportler. Regelmäßig kontrollierte ich von außerhalb Gesichtsfarbe und Kondition der Teilnehmer. Aber alle waren fit und geschickt und so hatten wir nichts zu tun. Zum Glück hatten wir nichts zu tun. Auch wenn ich Erfahrungen sammeln und Neues lernen möchte, wünsche ich trotzdem nicht, dass jemand verletzt oder krank zu uns kommt. Ein zweischneidiges Schwert.
Aber ich denke die Zeit wird das schon richten.

Mein zweiter Einsatz war in der Saarlandhalle in Saarbrücken bei einem Konzert der Voca people. Die Halle verfügt über einen eigenen Sanitätsraum. Liegen, Rollstuhl und Waschbecken sind schon vorhanden. Auch hier blieb Gott sei Dank alles ruhig. Außerdem konnte ich dann auch mal einen Blick hinter die Kulisse einer größeren Veranstaltung schauen. Und wenn ich so auf meinen Kalender schaue, werden im Laufe des Sommers die Veranstaltungen immer größer. Man könnte sagen, ich taste mich ran.

Mein dritter Einsatz war am vergangenen Wochenende im Zoologischen Garten in Saarbrücken. Dort wurde das alljährliche Zoofest gefeiert. Der Krankenwagen, der Mannschaftswagen, vier Kollegen und ich. Ach, und herrlichstes Wetter.
Mit unserem San-Rucksack auf dem Rücken (der ist wirklich, wirklich schwer) drehten wir abwechselnd einige Runden durch den Zoo. Wir zeigten Präsenz. Es wirkt auf einige Besucher beruhigend zu wissen, dass zur Not jemand in der Nähe ist. Mir geht es da genauso. Da die Temperaturen das erste Mal etwas wärmer waren, stellten wir uns auf einige Patienten mit Kreislaufproblemen ein. Aber außer einigen kleinen Einsätzen gab es nichts Schlimmeres. Ich erwähnte es schon mal: Gott sei Dank.
Aber ich möchte doch was lernen.
Aber keiner soll verletzt werden.
Da ist es wieder: das Schwert :-)

Aber ich hatte auch meinen ersten Patienten.
Ein kleiner Junge kam zu uns und hatte einige kleine Dornen in den Fingern. Er war etwas zu neugierig und fasste in eine Brombeer-Hecke.
Behutsam und mit ruhiger Stimme zog ich die kleinen Stacheln mit meinen Fingern raus.
Der Junge war sehr tapfer.
Und ich erst!!
Ach, was war ich stolz auf mich.
Ach, was bin ich stolz auf mich.


Ich bin gespannt wie es weiter geht.

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