Montag, 17. Juni 2013

Einschneidendes Erlebnis

Vor einigen Jahren fuhr ich auf der Autobahn als Beifahrer und im Dunkel vor uns erschien ein Hindernis. Das Hindernis entpuppte sich als Auto. Oder eher das, was von ihm übrig war. Um welches Auto es sich handelte, konnte ich nicht mehr erkennen. Vorne eingedrückt, hinten verbeult, die Seite nicht mehr vorhanden. Überall lagen Blechhaufen und Scherben. Schnell hielten wir an und auch die Autos vor und hinter uns.
Dann passierte mit mir etwas, das ich vorher nicht kannte: Mein Geist war hellwach. Trotzdem stellte sich eine gewisse Ruhe bei mir ein. Ich stieg aus. Wählte sofort die 112, erklärte wo ich bin, was passiert war. (die berühmten W-Fragen)
Ein Mann saß am Straßenrand. Er war bei Bewusstsein. Er blutete. Im Auto hinter uns war eine Krankenschwester, die sich um die Verletzungen kümmerte. Einige andere Helfer versuchten den anrasenden Verkehr auf unsere Situation aufmerksam zu machen.
Auf der Straße, neben den Trümmern lag ein Kindersitz.
Leer.
Ich fragte den Mann, ob er alleine unterwegs war, aber er war sich nicht sicher.
Es blieb uns nichts anderes übrig als im Wagen nachzuschauen und am Rand, ob irgendwo ein Kind lag oder schrie?
Aber nach einigen Minuten war sich der Verletze sicher, dass er alleine unterwegs war.
In der Zeit, in der wir auf die Rettungskräfte warteten, fuhren viele Autos mit sehr hoher Geschwindigkeit an uns vorbei, obwohl viele Autos bereits mit der Blinkanlage auf sich aufmerksam machten. Dass es nicht zu mehreren Folgeunfällen kam, glich einem Wunder.

Die Rettungskräfte kamen, der Mann war nur leicht verletzt, die Polizei nahm unsere Daten auf und wir konnten nach hause.
Mich hat diese Situation verändert. Ich war überrascht von mir. Ich habe die Ruhe behalten. Ich wusste was zu tun war. Ich hab die Nerven nicht verloren.
Wenn ich das kann, dann sollte ich es auch sinnvoll nutzen.

Es ist natürlich nicht schön, wenn Menschen verletzt sind. Ob nach einem Verkehrsunfall, einem Missgeschick zu Hause oder auf einer Veranstaltung. Aber irgendwer muss diesen Menschen helfen.


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