Mittwoch, 30. Juli 2014

Sooo viele junge Menschen.. na gut, dass das DRK da ist

Am vergangenen Freitag fand zum wiederholten Male das Halberg Open Air statt. Nach meiner Arbeit war ich gegen 16.30 vor Ort, um meine DRK-Kollegen, die bereits seit dem Vormittag da waren, zu unterstützen. Diese hatten bis dahin auch schon einige Behandlungen hinter sich, da es sehr warm und drückend war. Mit über 60 Einsatzkräften waren wir vor Ort.
Mein Kollege Daniel und ich verbrachten einige Zeit damit die Gäste vor der Bühne mit Trinkwasser zu versorgen. Wir wurden auch von unserem Kollegen Marco, der nicht dabei sein konnte, im Fernsehn erwischt. Uuunnnnddd: jetzt weiß ich, wie sich die "Stars" fühlen. Wenn man vor der Absperrung zum Publikum leicht erhöht steht und jeder einem die Arme entgegenstreckt und ruft!!!! ok, ok sie wollten alle nur das Wasser. Aber cool wars dann doch kurz :-))
Als sich die Wolken um uns herum immer weiter zuzogen, rechneten wir schon fest damit, dass das Wasser bald vom Himmel kommt. Es gab auch eine Unwetterwarnung wegen der der Aufritt von BossHoss um eine halbe Stunde verschoben wurde. Also unterstützten wir dann die Mitarbeiter von Unser Ding dabei Regencapes zu verteilen.
Überall um uns herum gab es starken Regen, aber wir oben auf dem Berg bekamen nur einige Minuten leichten Regen ab: wir standen wie Noah auf dem Berge.

Mit über 60 Einsatzkräften waren wir vor Ort und ich hatte viele Kollegen kennengelernt, die sich noch nicht kannte. Um 22 Uhr war Einsatzende.
Das Zelt hinter der Bühne. Das andere stand weiter unten.


Daniel, ich, Wasser, Wasser und Wasser.


Da liegen die ganzen Becher die wir verteilt haben.

Hier wurden wir bei der Live-Übertragung erwischt :-)


Wo geht die Zeit nur hin... ja richtig: in Ausbildungen


Nach 16 Stunden Grundausbildung und 80 Stunden Hauptausbildung (die Zeit die man zuhause fürs Lernen investiert nicht mit eingerechnet) darf ich mich seit dem 6. Juli Kriseninterventionshelferin nennen.
Unsere Ausbilder Andreas Vogel, Steffen Schuh und einige Gastredner taten alles, um uns auf unsere neuen Aufgaben vorzubereiten. Die Themen des Grundkurses wurden vertieft und neue Themen kamen noch dazu. Zu den Gastrednern gehörten unter anderem Jan Derr, Theologe und Rettungsdienstler, Klaus Fischer, Kriminalbeamter und der Bestatter Mark Laubach.

Besonders hat mir der Vortrag des Bestatters gefallen. Er verschaffte uns einen Überblick über verschiedene Bestattungsformen und Rituale, auch im Umgang mit verschiedenen Religionen, und er erklärte uns auch einige „technische“ Dinge.  
Ich wurde oft gefragt: "hat die Ausbildung Spaß gemacht?". Es ist schwer auf diese Frage zu antworten: Wir beschäftigten uns unter anderem mit Tod, Trauer, Kindstod, psychiatrischen Notfällen, Todesnachrichten und Ähnlichem. Aber trotz allem, wenn ich genau darüber nachdenke: ja, es hat irgendwie Spaß gemacht. 
Meine Meinung ist: Ich kann als Kriseninterventionshelferin nicht verhindern, dass jemand stirbt oder ein Unglück passiert, aber ich kann den Betroffenen (seien das Angehörige, Opfer oder Augenzeugen) in den ersten Stunden danach eine Hilfe sein. Erste Hilfe für die Seele. Indem ich zum Beispiel einfach da bin, zuhöre, notwendige Informationen vermittelte, Ruhe ausstrahle und das soziale Netz aktiviere.



und in der Saarbrücker Zeitung waren wir auch: