Samstag, 8. November 2014

Gupta und der Supermarkt der Katastrophen

Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbrüche, Erdrutsche. Das alles kennt Gupta Wijaya von Zuhause. 
Seit ungefähr einem halben Jahr ist der junge indonesische Arzt nun in Deutschland, um sich fortzubilden. Auch sind wir im Ortsverein St. Johann froh, dass er den Weg zum Roten Kreuz gefunden hat. Am Donnerstag hatte ich zusammen mit ihm Sanitätsdienst in der Saarbrücker Congresshalle und wir konnten uns endlich mal ausführlicher unterhalten.

Nach seinen Sprachprüfungen hat er vor, etwas im Bereich Gesundheitswesen zu studieren. Das erworbenen Wissen möchte er dann in seiner Heimat einsetzten.
Dort hat er unter anderem in der öffentlichen regionalen Klinik RSUD ZA Pagar Alam in Waykanan in der Provinz Lampung gearbeitet. Das "Krankenhaus im Wald", wie er es selbst nennt. Dort gab es nicht viele medizinsche Geräte oder Medikamente. „Da lernt man zu improvisieren“, lacht er. Da musste der Allgemeinmediziner auch mal als Chirurg herhalten und beispielsweise eine Kugel aus dem Bein eines Mannes entfernen. Wenn es aber schwierige Fälle gab, für die die Klinik nicht ausgestattet war, wurden die Patienten sechs Stunden mit dem Auto in die Klinik der Provinz-Hauptstadt gebracht. Leider hat die Fahrt aber auch nicht jeder überlebt.
Er selbst nennt Indonesien den "Supermarkt der Katastrophen", da das Land oft von Naturkatastrophen heimgesucht wird. „Jeder Arzt und Sanitäter sollte mal nach Indonesien kommen. Da kann man richtig viel lernen“, sagt er dazu.
Nicht jeder kann in Indonesien Arzt werden, denn das Studium ist sehr teuer. Er hat es seinen Eltern zu verdanken, dass er diesen Weg einschlagen konnte.

Guptas Deutsch ist nach so einer kurzen Zeit wirklich schon gut. Die indonesische und die deutsche Aussprache sind sich sehr ähnlich. Nur die „bösen“ Umlaute machen ihm noch Probleme. Auch möchte er gerne alles über Deutschland wissen. Am Donnerstag habe ich ihm zum Beispiel versucht zu erklären, was der Unterschied zwischen privaten und gesetzlichen Versicherungen ist und warum wir einen Kanzler und einen Präsidenten in unserem Land haben.
Es gibt noch eine Sache, die er unbedingt in Deutschland erleben möchte: "Ich habe noch nie Schnee angefasst". Ich erzählte ihm dann, dass fester Schnee beim Darüberlaufen ein ganz bestimmtes Geräusch macht. Er ist schon gespannt.


Und wen ihr Gupta mal persönlich trefft, dann fragt ihn mal, warum vor jedem Haus in Indonesien ein Automat für Kleingeld steht. Aber soviel sei gesagt: Ich habe Gupta das deutsche Wort „Schutzgeld“ erklärt.




Das Krankenhaus Pagar Alam.

Die Krankenhaus-Kantine. Gupta sagt dazu: "Wir nennen es Kafe Karet (Cafe Rubber), denn unser Krankenhaus und natürlich dieses Cafe liegen im Rubber Wald".



Die grünen Häuser bei der Klinik sind für die Unterbringung der Mitarbeiter.

Im vergangenen Jahr gab es Probleme mit der Wasserversorgung. Da wurden die Ärzte zum Baden in das Krankenhaus geschickt.

Um das Krankenhaus herum ist noch viel Platz. "Denn Indonesien ist sehr groß".




Der Rubber Wald.




Freitag, 15. August 2014

Mein erster Krankenhausaufenthalt und ein mir bekanntes DRK-Gesicht, das mir den Tag etwas gerettet hat


Vor einigen Monaten war es leider soweit. Ich hatte meinen ersten Aufenthalt in einem Krankenhaus als Patient.
Die Geschichte im Schnelldurchlauf (oder eher Schnelldurchfall):

Katze aus der Nachbarschaft beißt mich – blutet, wird dick, tut weh
Ich gehe zur Hausärztin – es gibt sicherheitshalber Antibiotika
Antibiotika machen alle Bakterien kaputt – auch die im Magen Darm
Durchfall
Übelkeit
Durchfall
Ostern
Durchfall
Schwach
Durchfall (wo kommt das alles her, hab seit zwei Tagen nichts zu mir genommen)
Geht nix mehr
Sonntagsarzt angerufen an Ostersonntag um 21 Uhr – sagt ist nicht schlimm, er kommt morgen
Kann nicht mehr
Schaffe es nicht mal mehr bis an unser Auto
Krankenwagen gerufen
Malteser kommen – egal – Rettungsdienst ist Rettungsdienst
Notaufnahme - „wir behalten Sie lieber hier“
Jeder der Durchfall hat kommt in ein Isolierzimmer
Darf nicht raus – kein Klo im Zimmer – Toilettenstuhl – oh Mann
muss weinen
Wenn mein Freund mich besucht muss er Schutzkleidung und Handschuhe anziehen
Vermisse unsere Katzen
HORROR!!!
Medikamente helfen
Muss wieder weinen
Darf nach Absprache mit der Ärztin zwei Tage später nach Hause
Weine fast vor Freunde
Katzen freuen sich auch
Erhole mich langsam
Sechs Tage später esse ich ein Eis
Es kommt wieder raus – diesmal oben
Plötzlich will alles wieder oben raus
bin so schwach
werde fast ohnmächtig beim kotzen
Und da ist die Notaufnahme wieder – diesmal fährt mein Freund mich
Erster Arzt ist nett
Bin verzweifelt – will nach Hause
Dann kommt der zweite Arzt
Da erscheint ein Licht am Horizont : den Arzt kenne ich: Das ist doch unser Ortsvereins-Arzt
schon geht’s mir besser

Danke DRK

Darf am nächsten Tag wieder gehen
Besuche gleich einen Internisten im Ort (muss feststellen, ist der Sohn des DRK-Arztes, der meine San-Prüfung abgenommen hat)
Gibt mir Tipps
Die befolge ich
es wird langsam besser
Will nie wieder ins Krankenhaus als Patientin

Antibiotika sind sch****

Mittelalter im DFG und wir die Heiler sind vor Ort - aber was mir fehlt ist die Übung

Gestern hatte ich wieder einen schönen  Dienst. Ich war bei den Phantasie- und Mittelaltertagen im Deutsch-Französischen-Garten in Saarbrücken.
Was gab es alles: einen Grill für uns, viele verkleidete Menschen, nette DRK-Kollegen, interessante Gespräche, eine Führung von meiner Losheimer Kollegin Natalie durch den Rettungswagen (vielen, vielen Dank dafür. Ich fand es total interessant und spannend) und einen Patienten bei dem ich mithelfen konnte.
Ich habe Blutdruck gemessen, einen blutigen Daumen verbunden und die Freundin des Patienten geholt.

Und da habe ich festgestellt: Bei den medizinischen Sachen fehlt mir noch die Routine. Ich habe zwar alles in der San-Ausbildung gelernt und geübt, aber "draußen" sieht alles wieder ganz anders aus. Also heißt es jetzt üben, üben, üben. Am Sonntag habe ich wieder Dienst und da schnappe ich mir jeden Patienten :-) ...oder helfe zumindest... oder schaue wenigstens gaaanz genau zu..... ok.... zuHÖREN werde ich auch!!!!

Was mir auch aufgefallen ist, im DRK trifft man auch immer wieder Leute die man kennt. Wie zum Beispiel den Notarzt der dann gestern für den Patienten kommen musste. Schön, das DRK ist wie das Saarland: Irgendwann kennt Jeder Jeden :-)

Danke auch an die Göttelborner, die mich nach Hause gebracht haben.

Das Donnerstags-Team :-)


Bei unseren Rundgängen wurden uns von Orks immer wieder Frauen angeboten: Gebraten oder roh. 




Was für ein Spektakel - Charlotte erweitert ihren Horizont

Anfang August fand in Saarbrücken wieder das Saarspektakel statt und das DRK hatte zusammen mit den Maltesern, dem THW, dem DLRG und der Feuerwehr Dienst. Freitags, Samstags und Sonntags waren jeweils über 130 Helfer im Einsatz.
Freitags Abends hatte ich dann auch Dienst. Ich war zusammen mit Nicole in der Registrierung. Da konnte ich dann wieder mal was Neues lernen - Es soll ja nicht langweilig werden :-)
In der Registrierung meldeten sich alle eigenen Helfer, die des MHD und des DLRG an und ab. Das hatte den Vorteil, dass man alle mal sehen konnte. Und zwar in Echt und nicht nur über Facebookbilder und -einträge.
Außerdem wurden hier die Patientenprotokolle gesammelt und von mir in den Computer eingegeben. Auch verlorene Kinder wurden erfasst. Neben dem ELW (Einsatzleitfahrzeug) laufen hier fast alle Infos zusammen.

Wieder was gelernt, Viele kennengelernt und "es Esse war aach gudd". (wie immer. Ist das nicht der wahre Grund warum wir alle im DRK sind - das Essen?" :-D)

Zuhause für einen Abend.


Ein Blick aus dem Wohnwagen. Zu sehen sind auch die Fahrrad- und die Motorradstaffel.


Hier kommen alle Patienten-Infos zusammen. Natürlich wird alles von uns streng vertraulich behandelt.





Mittwoch, 30. Juli 2014

Sooo viele junge Menschen.. na gut, dass das DRK da ist

Am vergangenen Freitag fand zum wiederholten Male das Halberg Open Air statt. Nach meiner Arbeit war ich gegen 16.30 vor Ort, um meine DRK-Kollegen, die bereits seit dem Vormittag da waren, zu unterstützen. Diese hatten bis dahin auch schon einige Behandlungen hinter sich, da es sehr warm und drückend war. Mit über 60 Einsatzkräften waren wir vor Ort.
Mein Kollege Daniel und ich verbrachten einige Zeit damit die Gäste vor der Bühne mit Trinkwasser zu versorgen. Wir wurden auch von unserem Kollegen Marco, der nicht dabei sein konnte, im Fernsehn erwischt. Uuunnnnddd: jetzt weiß ich, wie sich die "Stars" fühlen. Wenn man vor der Absperrung zum Publikum leicht erhöht steht und jeder einem die Arme entgegenstreckt und ruft!!!! ok, ok sie wollten alle nur das Wasser. Aber cool wars dann doch kurz :-))
Als sich die Wolken um uns herum immer weiter zuzogen, rechneten wir schon fest damit, dass das Wasser bald vom Himmel kommt. Es gab auch eine Unwetterwarnung wegen der der Aufritt von BossHoss um eine halbe Stunde verschoben wurde. Also unterstützten wir dann die Mitarbeiter von Unser Ding dabei Regencapes zu verteilen.
Überall um uns herum gab es starken Regen, aber wir oben auf dem Berg bekamen nur einige Minuten leichten Regen ab: wir standen wie Noah auf dem Berge.

Mit über 60 Einsatzkräften waren wir vor Ort und ich hatte viele Kollegen kennengelernt, die sich noch nicht kannte. Um 22 Uhr war Einsatzende.
Das Zelt hinter der Bühne. Das andere stand weiter unten.


Daniel, ich, Wasser, Wasser und Wasser.


Da liegen die ganzen Becher die wir verteilt haben.

Hier wurden wir bei der Live-Übertragung erwischt :-)


Wo geht die Zeit nur hin... ja richtig: in Ausbildungen


Nach 16 Stunden Grundausbildung und 80 Stunden Hauptausbildung (die Zeit die man zuhause fürs Lernen investiert nicht mit eingerechnet) darf ich mich seit dem 6. Juli Kriseninterventionshelferin nennen.
Unsere Ausbilder Andreas Vogel, Steffen Schuh und einige Gastredner taten alles, um uns auf unsere neuen Aufgaben vorzubereiten. Die Themen des Grundkurses wurden vertieft und neue Themen kamen noch dazu. Zu den Gastrednern gehörten unter anderem Jan Derr, Theologe und Rettungsdienstler, Klaus Fischer, Kriminalbeamter und der Bestatter Mark Laubach.

Besonders hat mir der Vortrag des Bestatters gefallen. Er verschaffte uns einen Überblick über verschiedene Bestattungsformen und Rituale, auch im Umgang mit verschiedenen Religionen, und er erklärte uns auch einige „technische“ Dinge.  
Ich wurde oft gefragt: "hat die Ausbildung Spaß gemacht?". Es ist schwer auf diese Frage zu antworten: Wir beschäftigten uns unter anderem mit Tod, Trauer, Kindstod, psychiatrischen Notfällen, Todesnachrichten und Ähnlichem. Aber trotz allem, wenn ich genau darüber nachdenke: ja, es hat irgendwie Spaß gemacht. 
Meine Meinung ist: Ich kann als Kriseninterventionshelferin nicht verhindern, dass jemand stirbt oder ein Unglück passiert, aber ich kann den Betroffenen (seien das Angehörige, Opfer oder Augenzeugen) in den ersten Stunden danach eine Hilfe sein. Erste Hilfe für die Seele. Indem ich zum Beispiel einfach da bin, zuhöre, notwendige Informationen vermittelte, Ruhe ausstrahle und das soziale Netz aktiviere.



und in der Saarbrücker Zeitung waren wir auch: 




Mittwoch, 7. Mai 2014

und die Ausbildung geht weiter....PSNV


Vor einigen Wochen an einem Samstag und Sonntag hatte ich eine schöne Ausbildung in St. Ingbert:

"Grundlagen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)"

Der Kurs war mit fast 30 Teilnehmern so gut besucht, dass die beiden Ausbilder Andreas Vogel und Steffen Schuh, den Kurs in zwei Gruppen teilten. Die Inhalte fand ich so interessant, dass ich die Chance nutzen werde, die diesjährige Ausbildung zum Kriseninterventionshelfer zu machen.
Da steht auch der diesjährige Urlaubs-Gott auf meiner Seite: Die Ausbildung findet in drei Blöcken statt. Zwei davon fallen in meinen Mai- und Juliurlaub. Da nahm ich mir die fehlenden drei Tage im Juni auch noch frei. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt: dann greif zu. Nächste Woche Donnerstag geht es los.

In der Ausbildung werden dann die Themen der Grundausbildung weiter vertieft:

Selbverständnis von Krisenintervention
Organisationsstrukturen und Rechtsgrundlagen
Kommunikation und Interaktion
Einsatzindikationen
Grundlagen der Psychologie und Psychiatrie
Grundlagen der Psychotraumatologie
Tod und Trauer
Religionen und Kulturen
Selbstreflexion
Helferschutz und Psychohygiene

Ich freu mich und bin gespannt!

Ausbilder Steffen Schuh brachte die Themen der Grundausbildung locker, lustig und professionell rüber.  Da bekam man Lust, mehr zu erfahren und zu lernen.




Sänitäterin... kanns kaum glauben

(oder: Der Text mit den vielen Klammern)

Jonas und Marco übergeben mir mein Abzeichen. Foto: DRK Saarland Pressestelle


.... und da ich es kaum glauben kann, hat es jetzt einige Wochen gedauert bis ich diesen Blog-Eintrag geschrieben habe (außerdem kam noch mein erster Krankenhausaufenthalt dazwischen. Aber das ist eine andere Geschichte, die vielleicht ein anderes mal erzählt wird.)

Eine Woche vor der Prüfung war mein Ortsverein-Kamerad Marco so nett, mit meiner Prüfungspartnerin Shereen und mir in den Räumlichkeiten des Ortsvereins Dudweiler noch einmal die Reanimation zu üben. Vielen, vielen lieben an Marco und den Ortsverein Dudweiler!!!
Bei unserem Dienstabend wurden wir beide dann noch vor einige Fallbeispiele gestellt. Da einen besonderen Dank an Yvonne, Nathalie und alle anderen. (Daniel, der einen super Krampfanfall gespielt hat und Mohanad mit dem perfekten Schlaganfall)
Und natürlich einen riesigen Dank auch an Stefan, der zuhause als Übungsopfer hinhalten musste :-*




Der Prüfungstag selbst lief dann im nachhinein richtig gut. Ich konnte Shereen davon überzeugen, dass wir uns freiwillig als erstes Team der praktischen Prüfung stellen. ("Wenn wir jetzt anfangen, sind wir in einer halben Stunde froh, dass es vorbei ist!")
Durch eine Zufallswahl ("Sagt eine Zahl von eins bis sieben", und wir wollten beide die sieben), bekamen wir das Beispiel Hyperventilation (genau das, was wir vor der Prüfung selbst hatten). Da erreichten wir die volle Punktzahl.
Die anschließende Reanimation war auch geglückt. Wir mussten zwar etwas lange in dem uns fremden Rucksack nach Material suchen, aber das haben wir ausgeglichen mit Kommunikation und.... und... ach, wir hatten es einfach drauf!!!! (mit einigen Wochen Abstand lässt sich das so einfach sagen...)

Auch unsere anderen Kameraden konnten die praktische Prüfung erfolgreich bestehen.
Dann gab es erstmal Mittagessen. Und das mit einem frohen (juhhuuu.. Praktische bestanden) und einem weinenden (oh Gott, der schriftliche Teil kommt noch) Auge.

Aber die schriftliche Prüfung bestanden auch alle locker.
Ich hatte alle Fragen richtig!!! (Streeeeber!!!)

Dann folgte was ganz tolles: man hörte und fühlte förmlich, wie bei uns allen mehrere Tonnen Steine von den Herzen, Seelen und Körpern fielen (das war ein Gewitter).
Zwei Wochen später hat mein Ortsverein-Kamerad Daniel die Prüfung in Püttlingen auch erfolgreich bestanden. Glückwunsch.

Nochmals einen riesigen Dank an alle die dabei waren, mir geholfen haben, meine Aufregung ertragen haben und fürs Daumen drücken!!!









Sonntag, 9. März 2014

Die San-Ausbildung - Da qualmt der Kopf (könnt ein Sonnenstich sein)

Drei Wochenenden haben ich und meine netten Kurs-Kollegen nun schon seit Ende Januar hinter uns.
Jeweils Freitags von 18 bis 21.30 Uhr, Samstags und Sonntags von 9 bis 17 Uhr bekamen wir alles vermittelt was ein guter Sanitäter wissen muss.
Die beiden Ausbilder Michael und Wolfgang haben uns in Theorie und Praxis auf Vordermann gebracht. Ein Dank an die beiden und den Ortsverein Fischbach, der uns so nett aufnimmt :-)

Zuhause habe ich mich seit Ende Januar auch immer brav und fast täglich mit der Theorie beschäftigt und gelernt. Gelernt habe ich mit meinen Büchern und dem passenden Online-Programm. Auf büffeln.net kann man sich die Prüfungsfragen freischalten lassen. Das Programm hat einige Vorteile gegenüber den Büchern: Die Antwortmöglichkeiten stehen immer in einer anderen Reihenfolge und Zusammensetzung. Das fordert mehr heraus. Dann stellt der schlaue Helfer auch eine Statistik zur Verfügung damit ich meine Lernfortschritte besser verfolgen kann. Fragen die ich öfters richtig habe kommen seltener an die Reihe.
Die einmalige Freischaltung kostet zwar 15 Euro, aber es lohnt sich. Natürlich macht es auch mehr Spaß am Computer, wie in einem Quiz-Spiel, die Fragen zu beantworten.
Leider funktioniert das Programm auf dem Smartphone sehr schleppend und man verliert schnell die Lust und den Spaß (sofern Lernen Spaß macht:-)). Aber die passende App hätte nochmals zehn Euro extra gekostet.

Und was lernen wir alles? Das sind unter anderem unsere Themen:

Anatomie, Unterkühlung, Erfrierungen, Hitzschlag, Sonnenstich, Medikamente vorbereiten und aufziehen, Infusionen vorbereiten, Reanimieren mit AED, Absaugbereitschaft, Sauerstoffgabe, Larynx- und Güdeltubus, Hertkrankheiten- und notfälle, verschiedene Formen des Schocks, Ausschnitte aus dem Medizinproduktegesetz, Diagnostik, Verhalten im Notfall, Gelenk- und Knochenverletzungen, gynäkologische Notfälle, Verbände aller Art.....

In drei Wochen ist dann die Prüfung.. sind wir mal gespannt :-)

Und hier einige Fotos: (manche sind auch von unseren Dienstabenden im Ortsverein St. Johann)

Aber zuerst: ganz, ganz, ganz wichtig: IMMER HANDSCHUHE ANZIEHEN!!!!

HANDSCHUHE hab ich gesagt!!!!!!

Der hatte keine an :-D



Nur ein kleiner Piiiicks. Tut nicht weh.
Zumindest nicht mit dieser Methode.



Zeigt herr eure Arme.

Der böse, böse Finger.

das Bild ist etwas unscharf, aber ich habe ja auch meine Brille nicht auf :-)

Wie war das nochmal mit der Verdauung?

Kreativ muss man sein und immer mit dem auskommen, was man zur Verfügung hat.







Donnerstag, 6. März 2014

Alleh Hooopppp: Dem Sonnenaufgang entgegen

Am vergangen Wochenende hatte ich meinen ersten langen Sanitätsdienst. Am Samstag ab 18 Uhr ging es in der Saarbrücker Congresshalle los mit einem Zwölf-Stunden-Dienst beim Premabüba.
Viele meiner Kollegen hatten am Donnerstag zuvor schon das Vergnügen bei Weiberfasching. Da gab es einige Behandlungen unter anderem wegen Alkoholüberschuss, Kreislaufunterschuss, Platz- und Schnittwunden.
Da konnte ich mich ja auf einiges freuen. Wieder mit dem Gedanken, viel zu lernen (auch wenn man niemandem etwas Schlechtes wünscht... muss ich IMMER wieder dazu sagen!).
Ich war auf alles vorbereitet. Auf alle 5000 Besucher.

Im Kellergeschoss hatten wir unseren eigenen Bereich mit mehreren Behandlungsplätzen. Über zwölf Kollegen waren wir bei unserem Einsatz am Samstag vor Ort. Zusätzlich gingen wir regelmäßig auf Rundgänge und schauten nach den Besuchern. Es war sehr voll und laut.
Aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren blieb es insgesamt sehr ruhig. Es gab viel weniger Behandlungen als am Donnerstag.
Gegen 3 Uhr in der Nacht wurde Feueralarm ausgelöst, weil eine Zigarette in einer Mülltüte gebrannt hatte. Kurze Zeit schwirrte auch das Wort "Evakuierung" durch die Luft. Aber die Kollegen der Feuerwehr hatten alles schnell unter Kontrolle.
Was gab es noch?
Einer meiner Kollegen wurde bei einem Rundgang kurz von einem Patienten angegriffen. Aber die Security und die Polizei hatten alles unter Kontrolle.
Einige mit "zuviel Alkohol" merkten schon gar nicht mehr, dass sie ihr bereits halb verdautes Essen auf ihrem Kostüm hatten.
Wenn es nach den Erfahrungen meiner Kollegen geht: Ein ganz normaler Fastnachtsdienst. Hicks!!


Das hier war unser "Emergency Room" 
Wobei: der Charme von "Greys Anatomy" blieb leider aus. Es hatte eher was von "M*A*S*H".
Denn wir befanden uns im Krieg.
Wir gegen die Patienten und der Alkohol war unser Agent Orange.

Na gut: ist vielleicht etwas übertrieben. (nächstes Jahr an Fasching gehe ich als Drama Queen)





So sah ich am Anfang der Schicht aus:


und so dann morgens um halb sechs:





Zwischen 3.45 und 4.45 Uhr überkam mich dann die ganz gefährliche Müdigkeit. Der Schlaf zerrte an mir und wollte mich ins Traumland bringen. Aber ich habe versucht, stärker zu sein. Aber es war ein harter Kampf (wo wir wieder beim Krieg sind...).
Aber als dann alle Besucher weg waren und unser ganzes Material im Auto war, konnte ich endlich nach Hause fahren. Und zwar mittlerweile dem Sonnenaufgang entgegen. 

Es war trotz der Anstrengung und Müdigkeit ein schöner Dienst und ich freue mich auf den nächsten.
Alleine schon wegen der ganzen lieben und netten DRK-Kollegen.

Und hier sind sie: die Ghostbusters on tour (danke Manuela für die Idee)
(Foto: Jonas Jung)



Ein großer Dank auch an Nicole, die uns fabelhaft mit Speis und Trank versorgt hat. Daaaaannnkkkeeeee.
Und es war Daniels erster Einsatz: Gut gemacht!!!!
Und und und... Nathalie war en super Chef :-)

Es fehlen Zinni, H.G. und ich
(Foto: DRK Pressestelle)