Donnerstag, 27. Juni 2013

Mittwoch schon auf Dienstag freuen: Gelacht wird immer

Jeden Dienstag ab 19 Uhr treffen sich die Mitglieder des Ortsvereins St. Johann in der Ursulinenstraße in Saarbrücken.

manchmal laden wir das Auto für Einsätze ein oder aus
manchmal kontrollieren wir das Material, zum Beispiel in den Einsatz-Rucksäcken
manchmal lernen wir was Neues
manchmal frischen wir Wissen auf
manchmal sprechen wir über vergangene und kommende Einsätze
manchmal machen wir auch was völlig anderes

oder auch mal etwas von jedem.

aber

immer lachen wir
immer reden wir
immer essen wir

Wenn mir jemand vor einem halben Jahr erzähl hätte, dass ich mich mal in einem „Verein“ so wohl fühlen werden, hätte ich es nicht geglaubt.     (Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich in ein paar Monaten umziehe und auf jede helfende Hand hoffe ;-))

Dabei treffen so einige Charaktere aufeinander. Es ist wie in einer Großfamilie. Den einen mag man mehr als den anderen. Der ein oder andere nervt vielleicht auch mal ein wenig. Aber trotzdem gehören alle dazu und keinen möchte man missen.
An dieser Stelle mal danke an alle.
Wenn man dann auch mal ein paar Stunden auf einem Einsatz, wie jetzt jüngst beim Zoofest in Saarbrücken, zusammensitzt, kommen interessante Gespräche zustande. Der ein oder andere schüttet auch mal sein Herz aus und hofft auf helfende Ratschläge. Oder es wird einfach nur geblödelt.

Da muss ich sagen: blödeln geht immer :-) auch wenn die Giraffe es vielleicht langweilig findet und so macht, als würde sie schlafen: 


Ach, wenn wir schon beim Thema Tieren sind. Beim Zoofest waren wir auch für diese im Einsatz. Unser Tierexperte Marco hat schnell mal eine entlaufene Ziege wieder nachhause gebracht.




Mittwoch, 26. Juni 2013

Hunde knipsen ist recht schwer..

Unser Ortsvereins-Mitglied Jonas Jung wollte am vergangenen Dienstag ein Gruppenbild mit unseren Therapiehunde-Teams machen.
Zu Beginn sah es nach einer hoffnungslosen Mission aus, aber mit etwas Geduld und ablenkendem Fingerschnippen ging es dann doch:


Einer der ersten Versuche.


Da wurde es schon besser.


Na, geht doch.


Hauptsache wir hatten alle Spaß dabei!!
Kein Hund oder Mensch wurde zu diesen Fotos gezwungen und keiner wurde verletzt :-)

(alle Fotos: Jonas Jung)


Mittwoch, 19. Juni 2013

Therapiehunde-Teams beginnen mit der Arbeit

 Marvin und Paula

Der Ortsverein St. Johann freut sich, sieben Therapiehunde-Teams begrüssen zu dürfen. Gestern Abend konnten sich die Mitglieder des Ortsvereins ein erstes Bild von den Teams machen. Ein Team besteht aus einem Hund und, in diesem Fall, ihren Frauchen. „Wenn Marvin seinen Rot-Kreuz-Schal anzieht, dann weiß er schon, dass es gleich an die Arbeit geht“, erzählt Gabi Groß, die die Ansprechpartnerin der Therapiehundearbeit des Ortsvereins ist. Bevor ein Hund zum Einsatz kommt, hat das Team eine theoretische und praktische Prüfung hinter sich.
Erste Erfahrungen konnten die Teams bereit sammeln. Unter anderem besuchten sie Grundschulen, Kindergärten, Alten- oder Pflegeheimen. Therapiehunde sind vorurteilsfrei, geduldig, menschenorientiert und zärtlich und fungieren als Eisbrecher, Spannungslöser oder Brückenbauer. Dabei sollen sie unter anderem Freude schenken, Sozialkontakte stiften oder Abwechslung schaffen.

Wer mehr über die Teams und ihre Arbeit erfahren möchte kann sich an den Ortsverein oder die Ansprechpartnerin wenden:

Gabi Groß
Tel.: (0 68 06) 92 21 01

Gerne darf auch gespendet werden:

Spendenkonto: DRK Ortsverein Saarbrücken – St. Johann
Konto-Nr.: 76828
Blz.; 590 501 01
Sparkasse Saarbrücken
Verwendungszweck: Therapiehundearbeit


Bald werden die einzelnen Teams auch vorgestellt.

Dienstag, 18. Juni 2013

Meine ersten Einsätze, das zweischneidige Schwert und mein erster Patient

Voller Spannung und Vorfreunde erwartete ich meine ersten Einsätze. Neu eingekleidet mit Hose, Sicherheitsschuhen, T-Shirt, Pullover, Schal, Mütze und Jacke. Es war nicht mehr zu verleugnen: Jetzt gehöre ich dazu.
Mein erster Einsatz war der Zumba-Night-Marathon im Saarbasar in Saarbrücken. Und was lernte ich als aller Erstes? Feldbetten zusammenbauen. Das bedarf einiger Übung und Kraft. Zusammen mit meinen drei Kollegen hatten wir ein wachsames Auge auf die Sportlerinnen und Sportler. Regelmäßig kontrollierte ich von außerhalb Gesichtsfarbe und Kondition der Teilnehmer. Aber alle waren fit und geschickt und so hatten wir nichts zu tun. Zum Glück hatten wir nichts zu tun. Auch wenn ich Erfahrungen sammeln und Neues lernen möchte, wünsche ich trotzdem nicht, dass jemand verletzt oder krank zu uns kommt. Ein zweischneidiges Schwert.
Aber ich denke die Zeit wird das schon richten.

Mein zweiter Einsatz war in der Saarlandhalle in Saarbrücken bei einem Konzert der Voca people. Die Halle verfügt über einen eigenen Sanitätsraum. Liegen, Rollstuhl und Waschbecken sind schon vorhanden. Auch hier blieb Gott sei Dank alles ruhig. Außerdem konnte ich dann auch mal einen Blick hinter die Kulisse einer größeren Veranstaltung schauen. Und wenn ich so auf meinen Kalender schaue, werden im Laufe des Sommers die Veranstaltungen immer größer. Man könnte sagen, ich taste mich ran.

Mein dritter Einsatz war am vergangenen Wochenende im Zoologischen Garten in Saarbrücken. Dort wurde das alljährliche Zoofest gefeiert. Der Krankenwagen, der Mannschaftswagen, vier Kollegen und ich. Ach, und herrlichstes Wetter.
Mit unserem San-Rucksack auf dem Rücken (der ist wirklich, wirklich schwer) drehten wir abwechselnd einige Runden durch den Zoo. Wir zeigten Präsenz. Es wirkt auf einige Besucher beruhigend zu wissen, dass zur Not jemand in der Nähe ist. Mir geht es da genauso. Da die Temperaturen das erste Mal etwas wärmer waren, stellten wir uns auf einige Patienten mit Kreislaufproblemen ein. Aber außer einigen kleinen Einsätzen gab es nichts Schlimmeres. Ich erwähnte es schon mal: Gott sei Dank.
Aber ich möchte doch was lernen.
Aber keiner soll verletzt werden.
Da ist es wieder: das Schwert :-)

Aber ich hatte auch meinen ersten Patienten.
Ein kleiner Junge kam zu uns und hatte einige kleine Dornen in den Fingern. Er war etwas zu neugierig und fasste in eine Brombeer-Hecke.
Behutsam und mit ruhiger Stimme zog ich die kleinen Stacheln mit meinen Fingern raus.
Der Junge war sehr tapfer.
Und ich erst!!
Ach, was war ich stolz auf mich.
Ach, was bin ich stolz auf mich.


Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Montag, 17. Juni 2013

Ehrenamt wird unterschätzt

Mein noch junges Dasein im Roten Kreuz hat mir leider schon eine negative Erkenntnis geschenkt: Bei vielen Außenstehenden wird unser Ehrenamt unterschätzt. Die Helfer die bei Veranstaltung und Konzerten ein wachsames Auge auf die Gesundheit der Besucher werfen und im Notfall zur Stelle sind, tun dies in ihrer Freizeit.
Keiner von den Helfern kann davon leben oder sich daran bereichern. Viele der Freiwilligen haben, wenns sie einen Sanitätsdienst haben, bereits einen normalen Arbeitstag hinter sich oder opfern einen freien Tag. Gerade im Sommer gibt es viele Dienste am Wochenende:
Stadtfest, Saarspektakel, Rocco del Schlacko.
Oft dauert ein Dienst über acht Stunden und die Helfer sind oft großem Lärm, Stress und Menschengedränge ausgesetzt. Kein Problem, wir sind alle freiwillig da und machen die Arbeit mit Herzblut.

Trotzdem finde ich es wichtig, dass sich Außenstehende vielleicht mal den einen oder anderen Gedanken darüber machen, das Ehrenamt ein wichtiges und unersetzliches Amt ist.

Die Ausbildung kann beginnen

Um als Helfer bei der Bereitschaft mitzumachen, braucht man erst einmal ein paar Grundkurse. Danach kann man sich dann auf verschiedene Bereiche spezialisieren, wie zum Beispiel Sanitätsdienst, Technik und Sicherheit oder Betreuung. Natürlich werden auch immer Helfer gesucht in anderen Bereichen wie bei der Sozialarbeit oder der Blutspende.
Die Kurse sind für Mitglieder kostenlos. Es ist ein Deal: Wir bilden Dich aus und dafür hilfst Du uns.

Die Grundkurse beinhalten:
Erste-Hilfe-Kurs
Rot-Kreuz-Einführungsseminar
Grundausbildung Betreuung
Grundausbildung Technik- und Sicherheit
Grundausbildung Einsatz

Mein Ziel ist es die Sanitäter-Ausbildung zu machen. Wer weiß, was danach kommt? Vielleicht möchte ich dann noch weiter machen. Es gibt Ausbildungen zum Rettungshelfer, Rettungssanitäter oder sogar Rettungsassistent. Mal sehn.

Bis jetzt hatte ich die Erste-Hilfe-Ausbildung, die Grundausbildung Betreuung und das Einführungsseminar.
Mehr dazu bald....

Wie ich zum DRK kam

Danach vergingen noch einige Jahre. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich unbedingt mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs machen sollte oder vielleicht sogar eine Sanitäter-Ausbildung.
Tja, wie das so ist: irgendwas war immer. Irgendwas stand immer im Weg. Meistens ich mir selbst.
Aber im Sommer des vergangenen Jahres wurde der Wunsch etwas Neues zu lernen und anderen zu helfen immer größer. Bis ich mich dann im Herbst nach verschiedenen Hilfsorganisationen im Internet erkundigte.
Jede Organisation hat ihre Vor- und Nachteile. Da ich aber mit keiner vorher Kontakt hatte, war ich offen. Als erstes entschied ich mich fürs Rote Kreuz, da es für mich mit dem Fahrrad am besten zu erreichen war. Danach wollte ich mir noch andere Organisation in meiner Nähe ansehen.


Als ich mich im November beim Ortsverein St. Johann vorstellte, wurde ich so herzlich aufgenommen, dass ich mich gar nicht mehr weiter umschaute. Ein freundlicher Haufen liebenswerter Menschen, die mir sofort das Gefühl gaben, dass ich dazugehöre.

Einschneidendes Erlebnis

Vor einigen Jahren fuhr ich auf der Autobahn als Beifahrer und im Dunkel vor uns erschien ein Hindernis. Das Hindernis entpuppte sich als Auto. Oder eher das, was von ihm übrig war. Um welches Auto es sich handelte, konnte ich nicht mehr erkennen. Vorne eingedrückt, hinten verbeult, die Seite nicht mehr vorhanden. Überall lagen Blechhaufen und Scherben. Schnell hielten wir an und auch die Autos vor und hinter uns.
Dann passierte mit mir etwas, das ich vorher nicht kannte: Mein Geist war hellwach. Trotzdem stellte sich eine gewisse Ruhe bei mir ein. Ich stieg aus. Wählte sofort die 112, erklärte wo ich bin, was passiert war. (die berühmten W-Fragen)
Ein Mann saß am Straßenrand. Er war bei Bewusstsein. Er blutete. Im Auto hinter uns war eine Krankenschwester, die sich um die Verletzungen kümmerte. Einige andere Helfer versuchten den anrasenden Verkehr auf unsere Situation aufmerksam zu machen.
Auf der Straße, neben den Trümmern lag ein Kindersitz.
Leer.
Ich fragte den Mann, ob er alleine unterwegs war, aber er war sich nicht sicher.
Es blieb uns nichts anderes übrig als im Wagen nachzuschauen und am Rand, ob irgendwo ein Kind lag oder schrie?
Aber nach einigen Minuten war sich der Verletze sicher, dass er alleine unterwegs war.
In der Zeit, in der wir auf die Rettungskräfte warteten, fuhren viele Autos mit sehr hoher Geschwindigkeit an uns vorbei, obwohl viele Autos bereits mit der Blinkanlage auf sich aufmerksam machten. Dass es nicht zu mehreren Folgeunfällen kam, glich einem Wunder.

Die Rettungskräfte kamen, der Mann war nur leicht verletzt, die Polizei nahm unsere Daten auf und wir konnten nach hause.
Mich hat diese Situation verändert. Ich war überrascht von mir. Ich habe die Ruhe behalten. Ich wusste was zu tun war. Ich hab die Nerven nicht verloren.
Wenn ich das kann, dann sollte ich es auch sinnvoll nutzen.

Es ist natürlich nicht schön, wenn Menschen verletzt sind. Ob nach einem Verkehrsunfall, einem Missgeschick zu Hause oder auf einer Veranstaltung. Aber irgendwer muss diesen Menschen helfen.


Wie kann ich die Welt verändern?

Schon lange hatte ich vor mich ehrenamtlich einzusetzen. Doch wer die Wahl hat hat auch die Qual: Tiere? Ja, die brauchen Hilfe.
Umwelt? Die erst recht.
Menschen in der dritten Welt? Mein Gott, wie konnte ich die vergessen?

Meine erste Erkenntnis war: Ich alleine kann die Welt nicht retten, aber ich kann vielleicht einen kleinen Beitrag leisten. Am besten fange ich erst einmal vor meiner Tür an und arbeite mich dann (eventuell) weiter.
Meine zweite Erkenntnis: Ich nutze die Gelegenheit, um auch etwas Neues zu lernen. Etwas wirklich Sinnvolles!!