Mittwoch, 23. Dezember 2015

Charlotte denkt nach: Weiß statt Schwarz sehen


Gedanken zu Weihnachten - warum nicht mal versuchen, die Welt positiv zu sehen?



Ich frage mich öfter, warum es Menschen gibt, die sich gerne aufregen oder meckern.
Liegt es in unserer Natur, sich über die langsame Kassiererin im Supermarkt aufzuregen? Fühlen wir uns überlegen, wenn wir den Autofahrer vor uns beschuldigen, dass er oder sie kein Fahrzeug bedienen kann? Warum gibt es bei einem Fußball-Länderspiel plötzlich 80 Millionen Bundestrainer? Warum kann gerade ich immer alles am Besten? Politiker? Na, die sind ja schon mal alle doof. Muss man immer alles selbst machen, damit es richtig ist?
Was macht uns zu solchen kleinen Alltagsmonstern?


Nehmen wir das Beispiel mit dem Auto fahren. Wir sitzen, von einem Schutzschild aus Blech umgeben, in unseren Fahrzeugen und schimpfen vor uns hin. Der eine fährt zu schnell, der andere zu langsam.
Wie parkt denn der da vorne ein? Idiot!!
Hat es was mit unseren inneren Einstellung zu tun? Denken wir nicht schon bevor wir losfahren, dass bestimmt wieder Idioten unterwegs sind? Und schau an: Da sind sie schon. Ich wusst' es doch!!! Immer diese Franzosen. Die können alle nicht fahren!!
Die Kollegin auf der Arbeit bekommt's mal wieder nicht auf die Reihe.
Mein DRK-Kamerad macht mal wieder nur Mist und macht nicht das, was er soll.
Bäännggg - Tag gerettet. Meine Vorurteile haben sich wieder bestätigt. Geiler Tag!!! Blutdruck hoch. Puls hoch. Streeeeesssss!!!!


Aber was ist, wenn wir einfach mal unsere Positiv-Denk-Brille anziehen?


Was nützt es mir, wenn ich mich über den Fahrer vor mir aufrege, den ich in wenigen Sekunden oder Minuten schon nicht mehr in meiner Nähe habe? Nichts.
Was bringt es mir, mich nicht aufzuregen? Na, auf jeden Fall mal einen niedrigeren Blutdruck und weniger Ärger.
Die Arbeit muss erledigt werden. Ob ich dabei gut oder schlecht gelaunt bin. Dann entscheide ich mich für gut gelaunt.

Die Kassiererin ist vielleicht nur so langsam, weil sie bereits seit sieben Stunden am Arbeiten ist und ihre Pause nicht zu Ende machen konnte, weil die Schlange mal wieder so lange war? Kommt es mir wirklich auf zwei Minuten an? Und wenn ja: Was läuft dann bei mir schief?

Womöglich macht die Kollegin auf der Arbeit so viele Fehler, weil ich sie mit meiner Erwartungshaltung zu sehr unter Druck setzte. Vielleicht denkt sie gerade "Ich darf keinen Fehler machen. Ich darf keinen Fehler machen" und gerade wegen dieser Anspannung ist es schon passiert. Ein Teil ihres Gehirns war damit beschäftigt, daran zu denken nichts falsch zu machen. Da konnte das ganze Potential nicht ausgeschöpft werden.

Vielleicht macht der DRK-Kamerad keinen Mist. Er macht es nur auf eine andere Weise. Vielleicht ist das nur eine Ansichtssache?

Vielleicht.
Vielleicht.
Warum nicht?


Aber:
Können wir es wirklich besser?
Ist unser Weg der einzig richtige? Gibt es nicht für jedes Problem mindestens eine Lösung?
Nur weil jemand etwas anders macht, heißt es doch nicht, dass das der falsche Weg ist?
Viele Wege führen zum Ziel.
Manch einer geht den schnellsten und einfachsten Weg. Über die Autobahn. Auf der Überholspur.
Ein anderer geht vielleicht einen kleinen Umweg und macht ein Pause. Unten am Bach. Im Wald.

Ich weiß selbst: Es ist ein anstrengender Weg. Aber man kann lernen, positiv zu denken und gelassener zu sein. Am Anfang muss man sich fast schon zwingen, umzudenken. Aber irgendwann wird es immer leichter und dann weiß man gar nicht mehr, warum man vorher immer so negativ war.
Ich bleibe aber auch realistisch: Immer funktioniert es nicht. Noch nicht :-)

Wenn uns aber wirklich etwas zu tiefst belastet, dann sollten wir vielleicht was daran ändern.
Persönlicher Stillstand und Unzufriedenheit sind gefährliche Krankheiten. Bei einigen leider unheilbar.

Ganz aktuell: Lassen wir es nicht zu, dass die dunkle Seite der Macht unsere Gedanken beherrscht und kümmern wir uns mehr um unsere helle Seite.
Übt euch in Geduld und Ruhe, meine jungen Padawans.

In diesem Sinne: Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten.

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Bart Simpson zu Homer Simpson: "Dad, das ist der schlimmste Tag meines Lebens!"
Homer: "Dein schlimmster Tag bis jetzt, mein Sohn!"

Immer positiv denken :-)














Sonntag, 13. Dezember 2015

Psychosozialer Ausblick ins Jahr 2016

Wer Interesse hat, sich im Bereich PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung) weiterzubilden, es neu zu entdecken oder mal hereinzuschnuppern, der hat im kommenden Jahr bei der DRK-Landesschule in St. Ingbert mehrere Möglichkeiten dazu:

Gleich im Januar startet ein neuer Kurs zum Kristeninterventionshelfer. In 80 Stunden  befassen sich die Teilnehmer unter anderem mit den Grundlagen der Psychologie, Psychiatrie und Psychotraumatologie, Tod und Trauer, Kommunikation und Interaktion oder Psychohygiene.
Ich selbst habe den Kurs 2014 gemacht und ich kann nur sagen, es war eine sehr intensive und interessante Zeit. Es ist auch nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich gerne an diese Ausbildung zurückdenke. Auch wenn wir uns an mehreren Tagen hintereinander mit Tod und Trauer beschäftigten, so hatte es doch etwas leichtes und besonderes.
Wenn man sich darauf einlässt, kann man in diesem Kurs sehr viel für sich selbst mitnehmen und über sich selbst lernen. Einige Highlights waren der Vortrag eines Bestatters, die Aufgabenstellung, einen Abschiedsbrief zu schreiben, sich und sein Leben zu beurteilen oder in einem Fallbeispiel zu "üben", eine Todesnachricht zu überbringen. Schnell lernten wir auch, dass es in diesem Kurs, im Gegensatz zu einem San-Kurs zum Beispiel, nicht wirklich ein Richtig und Falsch gibt.
Die Mischung aus den gelernten Techniken und dem Menschen der wir sind, im Bestfall mit Einfühlungsvermögen und Verständnis, entscheidet am Ende über das Ergebnis.
Es ist sehr schwer, diesen besonderen Kurs zu beschreiben. Am besten geht ihr einfach selbst hin :-)

Die KIT-Ausbildung startet am 28. Januar.


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Im Oktober findet dann wieder ein Kurs zum kollegialen Ansprechpartner statt. Den habe ich ja gerade vergangenen Monat gemacht. Einige Themen überschneiden sich mit denen im Kurs zum Kriseninterventionshelfer. Aber ich bin der Meinung: Wiederholung festigt.
Wenn sich der KIT-Helfer mehr mit der Ersten Hilfe für die Seele von allen Menschen, die es benötigen, beschäftigt, so ist der Kollegiale Ansprechpartner die erste, zweite und auch noch dritte Hilfe für die Seele von Einsatzkräften. Ob hauptberufliche Rettungsdienstmitarbeiter oder ehrenamtliche in den Ortsvereinen.

Hier gibt es weitere Infos zum kollegialen Ansprechpartner. (Beginn 15. Oktober)


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Zwei Grundlagenkurse PSNV gibt es im März und im September. Da bekommt man an zwei Tagen einen kleinen Einblick in das Thema und lernt im Ernstfall helfen zu können bis weitere Hilfe eintrifft.
Ich finde diese zwei Tage sollte jeder mal investieren :-)

12. und 13.März - 10. und 11. September.


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Darüberhinaus werden noch drei Fortbildungen angeboten. Diese stehen allen Interessierten offen.
Am 2. und 3. April  und dann nochmal am 17. und 18. Dezember geht es um Anti-Stress-Training. Steffen Schuh erzählt und lehrt zum Thema moderne Selbstcoaching-Methoden für eine tägliche Aktivitäts-Erholungs-Balance.

Weiter geht es am 27. August mit Psychotraumatologie - Die ersten Schritte auf dünnem Eis. Dabei geht es um das bessere Verständnis von Psyche unter Hochstress, den Umgang mit belastenden Situationen und die Entwicklung von Copingstrategien und Stressmanagement.


Alle Infos gibt es nochmal hier.